Die Einreise nach Israel ist auf Grund des COVID-19 Virus für ausländische Touristen momentan nicht möglich. Laut dem auswärtigen Amt gilt eine Ausnahmeregelung nur noch für Personen, die in Israel ihren Lebensmittel nachweisen können. Diese Personen müssen sich nach ihrer Anreise in eine 14 tägige Quarantäne begeben. Der Zugang über die Allenby-Brücke von Jordanien ins Westjordanland ist auf Grund der aktuellen Situation komplett geschlossen. Genauere Informationen bekommst du auf der Seite des auswärtigen Amtes oder auf der Webseite der israelischen Botschaft in Berlin oder München.
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Einreise nach Israel – Was musst du alles beachten?
Um ein Visa oder ähnliches musst du dich für deine Anreise nach Israel nicht kümmern. Für deutsche Staatsbürger gilt eine dreimonatige visumfreie Einreise nach Israel. Für die Einreise nach Israel ist es wichtig, dass der Reisepass bei der Anreise mindestens noch 6 Monate gültig ist. Alternativ wird auch ein vorläufiger Reisepass akzeptiert. Eine Einreise mit dem Personalausweis ist nicht möglich.
Eine Visumpflicht gilt nur für deutsche Staatsbürger, die vor dem 1ten Januar 1928 geboren sind. Da dies bei den wenigsten Israelreisenden der Fall ist, brauchst du dir darüber wahrscheinlich keine Gedanken zu machen. Einreisen in arabische Länder oder dem Iran stellen an sich kein Reisehindernis dar, jedoch ist mit längeren Befragungen am Flughafen zu rechnen. Deswegen empfiehlt es sich mindestens 3 Stunden bei der Anreise nach Israel wie auch bei der Rückreise einzuplanen, damit man nicht unter Zeitdruck gerät.
Die meisten Reisenden landen am Flughafen Ben Gurion. Dort gelten die gleichen Einreiseverfahren wie auch bei dem Grenzübergang Taba (nach Ägypten) und der Allenby-Brücke von Jordanien. Am Flughafen wie auch am Grenzübergang erhält man eine Einreisekarte, die man auf jeden Fall bis zu seiner Rückreise gut aufbewahren sollte. Es handelt sich hierbei um die ,,B2 Stay-Permit“ Einreisekarte.
Auf diese Weise wird verhindert, dass es bei zukünftigen Reisen in arabischen Ländern oder dem Iran zu Problemen kommt. Wenn man dort nämlich in der Zukunft Urlaub machen sollte und der Grenzbeamte den Stempel im Reisepass entdecken würde, könnte es zu einer Einreiseverweigerung kommen.
Für deutsche Staatsbürger mit palästinischer Personenkennziffer wird die Einreise nach Israel grundsätzlich verweigert. Hier ist die Einreise nur in das Westjordanland über Jordanien möglich. Der Grenzübergang erfolgt in diesem Fall über die Allenby-Brücke, wo es möglicherweise ebenfalls zu längeren Befragungen kommen kann. Eine Weiterreise nach Israel ist in diesem Fall nur mit einer Sondergenehmigung möglich.
Wer mit einem palästinischen Ehegatten über die Allen-Brücke ins Westjordanland fahren möchte, sollte darauf achten, dass im palästinischen Pass ,,verheiratet“ eingetragen ist. Andernfalls kann es zu einer Einreiseverweigerung kommen.
Zudem wurde am 6ten März 2017 ein Gesetz verabschiedet, welche die Einreise nach Israel für nicht-israelische Staatsbürger verweigert, wenn sie öffentlich zum Boykott von Israel ausrufen oder ausgerufen haben. Dies ist der Fall, wenn man zum Beispiel einer BDS-Bewegung angehört oder am Al-quds March teilnimmt. Gleiches gilt auch, wenn man bei einer Einrichtung oder Organisation arbeitet, die zum Boykott von Israel ausgerufen hat.
Eine Weiterreise von Israel nach Jordanien ist für deutsche Staatsbürger grundsätzlich problemlos möglich. Hierfür sollte man vorher die Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger nach Jordanien beachten. Gleiches gilt auch für Weitereisen ins Westjordanland für deutsche Staatsbürger. Jedoch sollte man sich bei seiner Rückreise aus Israel nach Deutschland mit längeren Wartezeiten einstellen, da es zu einzelnen Befragungen kommen kann.
Ein zweiter Reisepass aus dem Iran oder arabischen Ländern stellt für die Einreise nach Israel per se kein Reisehindernis da. Anders als die Seite ,,weg.de“ behauptet, brauchen Doppelstaater nicht das Antragsformulare B und C auszufüllen. Dies kann ich aus meiner eigenen Reiseerfahrung bestätigen, da ich selbst einen Zweitpass aus dem Iran besitze und keine Antragsformulare für meine Einreise nach Israel benötigt habe. Zudem habe ich mich diesbezüglich auch mit der israelischen Botschaft in Berlin in Kontakt gesetzt, die mir dies bestätigt hatte.
Entscheidend ist nämlich mit welchem Reisepass man ins Land reist und nicht welche zweite Staatsbürgerschaft man besitzt. Jedoch musste auch ich mich auf ein längeres Sicherheitsgespräch einstellen. Vor diesem Gespräch braucht man sich jedoch nicht zu fürchten, da die Grenzbeamten am Flughafen sehr nett waren, mir ein paar Fragen gestellt hatten und mir danach bereits meine Einreisekarte mit meinem Reisepass zurück gegeben hatten. Was den Grenzbeamten besonders wichtig ist nach meiner Erfahrung ist Ehrlichkeit! Man sollte also nicht versuchen irgendwelche Geschichten zu erfinden, um sich selbst besser darzustellen.
Wann brauche ich ein Visum für meine Reise nach Israel?
Spätestens wenn man eine Israelreise plant, die länger als 3 Monate gehen soll, sollte man sich frühzeitig um sein Visum kümmern. Dieses kann man zum Beispiel bei der israelische Botschaft in Berlin beantragen. Die Gebühren hierfür betragen 22 Euro. Für das Visum muss man vorher ein Formular ausfüllen, seine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland vorlegen und genauere Details zu seiner Unterkunft in Israel bekannt geben.
Ob ein Visum für eine Israelreise zwingend notwendig ist, muss jeder für sich entscheiden. Nach meiner Erfahrung sind 3 Monate, aber vollkommen ausreichend um das Land zu bereisen. Eine Busfahrt von Tel Aviv nach Jerusalem dauert durchschnittlich 45 Minuten. Auch den Norden und Süden des Landes kann man binnen weniger Stunden mit dem Auto oder dem Zug erreichen.
Israelreise – Wo soll ich beginnen?
Israel hat so viel zu bieten. Da kann es einem schon mal schwer fallen den richtigen Ort zu finden, wo man seine Israelreise beginnen soll. Ich würde jedoch Tel Aviv empfehlen. Zum einem lässt sich die zweitgrößte Stadt Israel sehr einfach durch den Flughafen Ben Gurion erreichen und zum anderen hat die Metropole im nahen Osten eine Menge zu bieten. Tel Aviv ist eine Stadt, wo man vieles erleben kann. Zu einen der beliebtesten Orte gehört Jaffa. Der Hafenort war ursprünglich mal eine eigenständige Stadt und bietet den besten Hummus der ganzen Stadt und auch einen etwas ausgefallenen Flea Markt!
Mein Lieblingsmarkt in Tel Aviv ist und bleibt jedoch der Carmel Market. Er ist nicht nur der größte, sondern auch der bestbesuchteste Markt in der ganzen Stadt und das sowohl von Touristen wie auch von Einheimischen. Hier kann man wirklich alles finden, was das Herz begehrt! Von Kunstgemälden, Souvenirs bis hin zum leckersten Granatapfelsaft ist wirklich alles mit dabei. Zudem kann man am Carmel Market relativ günstig essen kann. Tel Aviv ist im Vergleich zu anderen Städten im nahen Osten eine relativ teuere Stadt. Dafür ist die Sicherheit auch besser. Tatsächlich war Israel auf meinen Reisen einer der Länder, wo ich mich am sichersten gefühlt habe. Preislich kann man Städte wie Tel Aviv sehr gut auf europäischem Niveau einordnen.
Der Nahverkehr in der Stadt ist sehr gut. Man kommt zu jedem Punkt sehr einfach mit dem Bus oder der Bahn hin. Ich empfehle dir bereits am Flughafen eine Bahncard zu holen. Diese kannst du nach Belieben aufladen und für Busse in ganz Israel nutzen. Der Vorteil ist, dass dich jede Fahrt mit dieser Karte nur 6 Schekel kostet. Da wären wir auch schon bei der Währung, die in Israel genutzt wird. 1 Euro entsprechen circa 3,8 Schekel. Geld kannst du in Israel überall umtauschen. Ich würde dir jedoch nicht empfehlen dein Geld am Flughafen zu wechseln, sondern lieber einen Geldautomaten zu nutzen. Hierfür kannst du dir vor deiner Einreise nach Israel ein kostenlosen Revolut-Konto erstellen mit dem du überall auf der Welt kostenlos Geld abheben kannst.
Die beste Reisezeit für Israel ist zwischen Mai und September. Zwischen diesen Monaten erreicht das Land sprichwörtlich seine heißesten Temperaturen. Deswegen solltest du in diesen Monaten auch deine Badeklamotten einpacken, um den wunderschönen Strand in Tel Aviv zu besuchen oder einen Tag am toten Meer zu verbringen. Das tote Meer kannst du mit dem Bus über Jerusalem am einfachsten erreichen.
Auch dem Nachtleben von Tel Aviv solltest du auf jeden Fall eine Chance geben. Fast an jeder Ecke gibt einen tollen Club und eine hippe Bar. Wenn du dich für ein Hostel wie zum Beispiel das Abraham Hostel in Tel Aviv entschieden hast, dann kannst du dich auf ein pub crawl einstellen. Eine perfekte Möglichkeiten, um die besten Bars und Clubs in der Stadt kennen zulernen und dabei auch noch Bekanntschaften zu machen.
Israelis an sich sind sehr aufgeschlossen und machen super gerne Bekanntschaften mit Touristen aus dem Ausland. Zudem sind Israelis auch sehr ehrliche Menschen und haben einen sehr sympatischen Humor. Viele Personen entscheiden sich für eine Pauschalreise nach Israel, was auch völlig legitim ist, jedoch hatte ich bei meiner Individualreise durch das Land die besten Erfahrungen gemacht und Bekanntschaften gesammelt. Solltest du mal ein Problem bezüglich einer Busverbindung etc. haben, scheue dich nicht davor eine Person um Hilfe zu fragen. Fast alle Israelis beherrschen perfektes Englisch und helfen dir in den meisten Situationen gerne weiter. Zudem sind die meisten Schilder in Israel in hebräisch, arabisch und englisch gekennzeichnet, sodass man sich auch als Tourist sehr gut zu Recht finden kann.
Warum du Jerusalem bei deiner Israelreise nicht vergessen solltest
Vorab: Ich bin überhaupt kein religöser Mensch. Religion hat bei mir im Leben noch nie eine große Rolle gespielt und wird es auch wahrscheinlich nicht. Dennoch stand Jerusalem auf meinen Top-Reisezielen bei meiner Einreise nach Israel. Mich hat das Zusammenleben in der Hauptstadt, die verschiedenen Religionen aus geschichtlicher Perspektive und auch die Architektur sehr interessiert. Also machte ich mich nach meinem Frühstück in meinem Hostel mit dem Bus von Tel Aviv auf den Weg nach Jerusalem. Die Fahrt war erstaunlich schnell, da wir bereits nach 40 Minuten da waren. Den Bus nach Jerusalem erreichst du am einfachsten über das Busterminal in Tel Aviv.
Angekommen nahm ich die Linie 1 zu meinem Hostel. Ich entschied mich für das Post Hostel, da es quasi direkt in der Altstadt war und alle historischen Sehenswürdigkeiten zu Fuß sehr einfach zu erreichen waren. Bevor man zu den historischen Sehenswürdigkeiten kommt, muss man erstmal durch das Jaffa-Gate. Dort finden sich tausende von Shops mit dutzenden von Souvenieren. Jedoch würde ich dir nicht raten dort einzukaufen. Vor allem wenn man kein arabisch spricht und wie ein Tourist aussieht, kann es sehr schnell passieren, dass einem vorsätzlich höhere Preise genannt werden. Preisschilder findet man im Jaffa-Gate bei den Geschäften nur in sehr wenigen Stores. Eine viel bessere Alternative ist in Jerusalem der Mahane Yehuda Market. Diesen kann man ebenfalls mit der Linie 1 sehr einfach erreichen. Zudem befindet sich vor dem Mahane Yehuda Market der beste Sabich-Laden in der ganzen Stadt, und zwar ,,Aricha Sabich“.
Wenn du zum ersten Mal in Jerusalem bist, würde ich dir empfehlen einen Tour zu buchen. Mein Hostel hat bereits für 20 Euro pro Person eine mehrstündige Tour mit vielen interessanten historischen Details angeboten. Da unser Tourguide in Jerusalem ein amerikanischer Archäologie war, konnte er uns sehr viele Fakten zu der Stadt und den einzelnen religiösen Orten nennen, die mir zuvor überhaupt nicht bekannt waren.
Die Altstadt in Jerusalem ist in 4 Gebiete eingeteilt. Dazu gehört der muslimische-Viertel, das jüdische-Viertel, das christliche-Viertel und das armenische Viertel. Zu den größten Sehenswürdigkeiten gehören die Klagemauer, die Grabeskirche und der Felsendom, der auch ,,Dome of rock“ genannt wird. Bevor du zu dem Felsendom gelangen kannst, musst du noch eine kurze Sicherheitskontrolle passieren. Zudem darf man sich während der Gebetszeiten nicht in der Nähe der Moschee aufhalten.
Grundsätzlich sollte man bei allen religiösen Ortschaften auf angemessene Kleidung achten. Auf kurze Shorts und Tops sollte man möglichst verzichten. Bei der Klagemauer beten Frauen und Männer grundsätzlich getrennt. Auch Touristen können den Bereich passieren, wo gebetet wird. Die Männer müssen durch einen separaten Eingang, wo einem kostenfrei eine Kippa ausgehändigt wird.
Der restliche Teil von Jerusalem, wo sich die meisten Shops und Restaurants befinden, ist relativ modern getragen. Dort kann man tragen was man möchten. Zudem kann man im Mahane Yehuda Market auch viele Bars finden, wo man am Ende ein leckeres Bier genießen kann.
Mein Fazit – Ist eine Reise nach Israel gefährlich?
Nein überhaupt nicht. Auch meine zweite iranische Staatsbürgerschaft hat mir bei meiner Einreise nach Israel keine Schwierigkeiten bereitet. Israel habe ich selbst als ein sehr sicherer Land wahrgenommen. Gerade im Vergleich zu Lateinamerika und Südostasien, wo ich für eine lange Weile war, konnte man in Tel Aviv und Jerusalem überschwert mit seinem Handy herumlaufen. Ein Blick auf die Statistik gibt mir Recht. Die Mordrate in ganz Israel liegt gerade einmal bei 1.36 pro 100.000 Einwohner. In Belgien liegt die Zahl beispielsweise bei 1,70 pro 100.000 Einwohner.
Häufige Fragen und Antworten